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Der Vulkan Batu Tara liegt in Indonesien und zeichnet sich durch seine Abgeschiedenheit aus. Er bildet die kleine Insel Kombo Island, die ca. 50 km vor Flores liegt. Selbst wenn man die Vulkaninsel nicht als "weißen Fleck" auf der Landkarte bezeichnen kann sorgen 3 Umstände dazu, dass sie wenig bekannt und praktisch unerforscht ist: steile Küsten machen das Anlanden praktisch unmöglich, der Vulkan ist sehr aktiv und für die Einheimischen ist die Insel Tabu. An diesem Tabu wäre auch fast unsere kleine Geonauten-Expedition im August 2011 gescheiter, denn der angeheuerte Bootsführer verweigerte nach einem Gespräch mit seiner Frau den Dienst. Grund sei weniger die Angst vor dem Vulkan, als die Geister der Ahnen, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben sollten. Spät am Abend gelang es Chris Weber dann doch noch eine Bootsbesatzung anzuheuern: Thunfischfänger die von weit her kamen und wenig Respekt vor den hiesigen Geistern hatten.
Nach 6-stündiger Fahrt erreichten wie Kombo Island und umrundeten die Vulkaninsel. Die Küsten waren steil und schroff; einzig unterhalb des Kraters gab es ein Stückchen flachen Standes. Für uns ein ausgezeichneter Logenplatz das Spektakel der strombolianischen Eruptionen am ca. 500 m hoch gelegenen Krater zu beobachten. Die Explosionen schleuderten glühende Lavabrocken bis über den 250 m höher gelegenen Gipfel und waren deutlich stärker als am Vulkan Stromboli in Italien. Mit diesem Vulkan teilt sich der Batu Tara einige morphologische Besonderheiten: bei beiden Vulkanen ist ein Teil der Vulkanflanke abgeschert und ins Meer gerutscht. Der aktive Krater liegt somit exponiert und die Flanke seines Kegels fällt steil Richtung Küste ab. Ausgeschleuderte Lavabrocken kullern über diese Feuerrutsche und landen zischend im Wasser.
Nachts bot uns Batu Tara ein grandioses Schauspiel; mehrmals stündlich krachte es ohrenbetäubend und die glühenden Lavabrocke prallten gegen die Seitenwände des Gipfels, hüpften glühend von Vorsprung zu Vorsprung und kullerten über die Feuerrutsche, wodurch auf den Fotos der Eindruck eines Lavastromes entstand.
Als uns am nächsten Morgen die Bootscrew wieder abholte, waren wir doch ein wenig erleichtert, denn stranden wollten wir hier nicht. Für Robinson Crouse Spielchen ist Kombo Island denkbar ungeeignet, denn die Insel ist tatsächlich komplett unbewohnt. Selbst die Geister der Ahnen ließen sich während unseres Aufenthaltes nicht blicken.