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Der Erta-Alé liegt in der äthiopischen Wüste Danakil. Bis vor wenigen Jahren war dieses Grenzgebiet zu Eritrea stark umkämpft und für Touristen praktisch unzugänglich. Erst zu Beginn des neuen Millenniums wurden Reisen möglich, doch es fehlte jegliche Infrastruktur.
Im Dezember 2002 organisierten Chris Weber von VEI und Marc Szeglat eine Expedition in das schwer zugängliche Gebiet. Der erste Versuch den Vulkan auf dem Landweg zu erreichen scheiterte aufgrund der Afars, die unsere Reisegruppe in einer Polizeistation festsetzten und Geld erpressen wollten. So fuhren wir einen mehrtägigen Umweg nach Mekele und charterten einen Militär-Hubschrauber, welcher uns in die Wüste flog und uns in der Caldera des Vulkans absetzte. Nach 5 Tagen sollte er uns wieder abholen, was er dann auch tat. Dennoch gefiel uns der Gedanke nicht, der Zuverlässigkeit des alten Hubschraubers ausgeliefert zu sein, denn sollte man uns hier nicht abholen, würden wir verdursten.
Wir waren nicht nur zum Filmen hier her gekommen, sondern versuchten auch eine frische Lavaprobe aus dem Lavasee zu angeln. Dazu seilten wir uns 40 Meter tief auf die Terrasse über den Lavasee ab. Die Strahlungshitze an der Kante war enorm und länger hielt man es nur im Hitzeschutzanzug aus. Leider schlug die Probeentnahme fehlt, da es von der Terrasse noch mal 40 Meter bis zum Lavasee war. Unser Probennehmer am Drahtseil schliff beim Hochziehen an der Felswand entlang und die Lava fiel ab. Schon das Einrichten der Seilstrecke war anstrengend. Bei 45 Grad im nichtvorhandenen Schatten war selbst die kleinste Tätigkeit schweißtreibend.
Überhaupt ist die Danakil ein Ort der Extreme. Es regnet so gut wie nie und wenn, dann sinnflutartig. Viele Punkte liegen unter dem Niveau des Meeresspiegels und waren schon einmal Teil des Roten Meeres. Das ganze Gebiet ist tektonisch sehr aktiv und liegt in einer Bruchzone, an der sich ein Stück Afrika vom Kontinent löst.