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Während der Eruptionsphase im November 2010 kam es am Vulkan Merapi
zum Abgang von Lahare. Die Schlammströme entstehen, wenn Regenwasser Vulkanasche mobilisiert, die sich am Vulkanhang ablagerte. Die Schlammströme erreichen dabei hohe Geschwindigkeiten und führen autogroße Felsbrocken mit sich, die Brücken und Häuser zerstören.
Lahare treten oft sehr plötzlich auf, einziges Warnzeichen kann sein, dass man in der Ferne ein Dumpfes grummeln hört. Dieses Geräusch stammt von den großen Felsbrocken, die gegeneinander stoßen.
Im November 2010 besuchte ich den Merapi in Begleitung von Chris Weber, dem Vulkanführer von Vulkanexpeditionen International. Das wir den Lahar filmen konnten verdankten wir unserer Intuition und einigen Einheimischen, die auf der Brücke am Bebeng-River rumlungerten. Sie warteten offensichtlich auf ihr Nachmittagsprogramm und so übten auch wir uns in Geduld. Gut eineinhalb Stunden nach unserer Ankunft auf der Brücke kam er dann. Andi, unser einheimischer Führer warnte mich noch aufgeregt, dass der Lahar über die Brück springen könne, wenn der Durchfluss unten verstopft. Als die ersten Felsen gegen die Brück donnerten und diese zum vibrieren brachten fing mein Herz an zu rasen. Wenige Stunden zuvor hatten wir bereits 2 Brücken gesehen, die von einem Schlammstrom weggerissen worden waren. Doch dieser hier war zu klein und es passierte nichts. Allerdings ist die Größe eines Lahars nicht im Vorhinein abzuschätzen und er kann schnell an Intensität gewinnen.
Das Naturschauspiel dauerte ca. 1 Stunden und endete fast ebenso plötzlich, wie es begann.
Einige Tage nach unserer Abreise ging die Meldung eines großen Lahars durch die Presse. Dieser überflutete tatsächlich ein Dorf und unterbrach eine wichtige Straße um den Vulkan herum. Wirklich große Lahare können mehr als 50 km weit fließen und ganze Ortschaften auslöschen.