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Der Vulkan Merapi zählt zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt. Dieser Umstand liegt nicht alleine darin begründet, dass der Domvulkan dazu neigt pyroklastische Ströme zu generieren, sondern auch daran, dass die Gegend um den Vulkan dicht besiedelt ist. Quasi in Blickweite liegt die Metropole Yogjakarta, die fast eine Millionen Einwohner zählt. Kleinstädte und Dörfer ziehen sich weit die Flanke des Vulkans hinauf und an vorderster Front liegen einzelne Gehöfte. Die Menschen nutzen die Vulkanflanken zum Ackerbau, oder ernten Gras als Futter für ihre Rinder und Ziegen. Im unteren Bereich des Vulkans reihen sich Reisterrassen aneinander. In einigen werden auch Fische gezüchtet. Kurzum, hier brodelt das Leben! Die fruchtbare Erde aus verwitterter Lava ermöglicht Ernten im Jahr und ermöglicht den Menschen ein Leben in bescheidenen Wohlstand. Daher akzeptieren sie ein Leben unter der ständigen Bedrohung des Vulkans und verweigern eine langfristige Umsiedlung.
Im Oktober 2010 brach der Merapi wieder einmal aus und brachte Tod und Verderben über die Menschen in seinem Wirkungskreis. Pyroklastische Ströme flossen bis zu 20 km weit und zerstörten 5 Dörfer. Mehr als 320 Menschen starben und es gab zahlreiche Verletzte. 10.000 Menschen flüchteten und Menschen ihr Heim, ja, ihre gesamte Existenz. Viele von ihnen waren Bauern, die ihr Vieh in den Stallungen zurücklassen mussten. Davon zeugte nach der Katastrophe auch der Leichengestank, der über die zerstörten Dörfer hing. Ungezählte Kühe und Ziegen verbrannten in den Glutwolken und verwesten in der tropischen Hitze.
Trotz der Katastrophe gaben die Menschen nicht auf. Bereits wenige Wochen nach den Eruptionen kehrten die Meisten in ihre Heimatdörfer zurück und begannen mit dem Wiederaufbau. Heute verkaufen sie Souveniers und führen Touristen zu den übriggebliebenen Zeugnissen der Katastrophe. Es liegt in dem Wesen der Indonesier nicht aufzugeben und nur selten ihr Schicksal zu beklagen.