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Der Merapi ist einer der gefährlichsten Vulkane Zentraljavas. Seine Lage in nur 30 Kilometern Entfernung von der Millionenmetropole Yogjakarta sowie die hohe Explosivität seiner peleanischen Eruptionen bilden ein hohes Gefahrenpotenzial. Daher wurde der Vulkan als Hochrisikovulkan eingestuft und im Rahmend es Dekadenprogrammes internationaler Forschungsinstitute bestens erforscht. An dem Programm beteiligten sich auch Vulkanologen des GFZ-Potsdam.
Der 2911 Meter hohe Vulkan bildet an seinem Gipfel einen Lavadom aus andesitischer Lava. In den Wachstumsphasen des Domes kommt es regelmäßig zu Steinschlägen und zum Abgang von pyroklastischen Strömen, die sich entlang tief eingeschnittener Täler ihren Weg bahnen.
Solche Ausbruchsphasen kamen in der Vergangenheit häufig vor. Im langjährigen Mittel finden alle 10 - 15 Jahre größere Ausbrüche statt, wobei sich die Ausbruchsart ändern kann.
Besonders dramatisch war der Ausbruch im Jahre 1006. Pyroklastische Ströme erreichten das Gebiet des Sultanats von Yogjakarta. Folgenschwer war auch die Eruption von 1930, bei der 18 Dörfer vernichtet wurden und 1300 Menschen starben. Im Jahr 1994 fanden 66 Menschen den Tod.
Im Mai 2006 setzte am Merapi eine neue Phase mit Domwachstum ein. In der Folge entstanden pyroklastische Ströme. Einer tötete 2 Waldarbeiter die in einem Notbunker Zuflucht suchten. Verhängnisvoller Weise ließ sich die Tür nicht schließen.
Zeitgleich erschütterte ein tektonisches Erdbeben die Region und tötete über 5000 Menschen. Zusammen mit Martin Rietze und Chris Weber dokumentierte Marc Szeglat die Ausbrüche und Erdbebenschäden.
Die bisher jüngste Eruptionsphase begann im Oktober 2010. Der Merapi änderte seinen Ausbruchscharakter und erzeugte starke Explosionen bei denen der alte Lavadom ausgeblasen wurde. Wieder entstanden pyroklastische Ströme, die im November über 250 Menschenleben forderten.