Tanz der Ti-Vanuatu
Tanz der Ti-Vanuatu auf Tanna
Im Archipel von Vanuatu werden 128 verschiedene Dialekte gesprochen. Diese linguistische Vielfalt liegt in der Isolation der Menschen begründet, die über Jahrhunderte in kleinen Dorfgemeinschaften und Stammesgruppen lebten. Die trügerischen Gewässer der Südsee und das schroffe Landesinnere der Inseln trennten die Menschen. Die Besiedelung Vanuatus begann vor ca. 4000 Jahren. Aus dieser Zeit fanden Archäologen Töpfereiprodukte. Die Ti-Vanuatu, wie die melanesische Urbevölkerung genannt wird, entstand aus einem Vielvölkergemisch polynesischer- und australischer Herkunft. Ihre Geschichte wurde von Stammesfehden, spirituellen Mysterien mit Menschenopfern und den alles überschattenden Tabus geprägt, die trotz Christianisierung heute noch Vielerorts Gültigkeit haben. Praktisch jeder Vulkankrater der zahlreichen Feuerberge Vanuatus hat eine spirituelle Bedeutung in den Legenden der Ti-Vanuatu und ist tabu. Diese Tabus gelten noch heute auf vielen Inseln Vanuatus.
Beim Vulkan Yasur auf Tanna nimmt man es allerdings lockerer. Dem Vulkan zollen die Ti Vanuatu auch heute noch Respekt, und viele Anwohner würden ihn niemals besteigen, dennoch bringt er ihnen Geld. Der knapp 400 Meter hohe Schlackenkegel zählt zu den leichtest zugänglichen aktiven Vulkanen der Welt; vorausgesetzt man ist erst einmal auf Tanna gelandet. Von Europa aus braucht man mit dem Flieger fast 3 Tage bis zur Insel.
Der Legende nach wohnt der Geist des Urvaters aller Ti-Vanuatu im Vulkan. Er beschützt sein Volk und sorgt für seine Kinder. So fürchten die Menschen den Vulkan nicht und sehen in seinen Ausbrüchen ein Geschenk des Mannes; ein Geschenk, das den Anwohnern fruchtbaren Boden beschert.
Neben dem Vulkan locken die Custom Villages in denen die alten Bräuche der Ti-Vanuatu vor zahlende Touristen zelebriert werden. Höhepunkte eines Dorfbesuches sind die traditionellen Tänze der Männer. Sie erzählen unter anderem von den Geistern der Ahnen.
Informationsstand 2012