Island (Iceland)

Island ist nach Grönland die zweitgrößte Insel im Nordatlantik und bekannt für seine spektakulären Landschaften. Das Gesicht der Insel wird von Vulkanen, Geysiren und Gletschern geprägt. Wasser kommt hier in allen drei Zustandsformen vor und so wundert es nicht, dass auch die zahlreichen Wasserfälle zu den touristischen Highlights der Insel zählen. Die Kultur der Isländer ist bis heute von den Sagen und Legenden der Wikinger geprägt.

Die Hauptstadt ist Reykjavik und in ihr lebt gut ein Drittel der Inselbevölkerung. Betrachtet man den Großraum Reykjavik, sind es sogar fast zwei Drittel. In der Hauptstadt gibt es einen kleinen Lokalflughafen, der internationale Flughafen liegt in Keflavik an der Westspitze der Reykjanes-Halbinsel.

  • Landesgröße: Island hat eine Fläche von etwa 103.000 Quadratkilometern, was es zur zweitgrößten Insel Europas macht.
  • Einwohnerzahl: Die geschätzte Einwohnerzahl Islands beträgt etwa 360.000 Menschen (Stand 2022).
  • Staatsgründung: Island erlangte seine Unabhängigkeit und wurde eine Republik am 1. Dezember 1918. Vollständige Unabhängigkeit von Dänemark wurde am 17. Juni 1944 erreicht.
  • Regierungsform: Island ist eine parlamentarische Republik mit einer demokratischen Regierungsform. Das Land hat ein Mehrparteiensystem und ein Parlament namens Althingi.
  • Währung: Die offizielle Währung von Island ist die Isländische Krone (ISK).

Gründungsgeschichte Islands

Island wurde ab dem späten 9. Jahrhundert von skandinavischen Siedlern besiedelt, hauptsächlich aus Norwegen. Der norwegische Wikinger Ingólfur Arnarson wird oft als einer der ersten Siedler auf Island betrachtet. Er ließ sich im Jahr 874 n. Chr. in Reykjavik nieder, was als eines der frühesten dauerhaften Siedlungen auf der Insel gilt.

In den folgenden Jahrzehnten wanderten weitere norwegische Siedler ein, gefolgt von ihren Familien und Sklaven. Diese Einwanderung setzte sich über mehrere Jahrhunderte fort und bildete die Grundlage für die Besiedlung Islands durch Menschen nordischer Herkunft. Die isländischen Sagas, historische Berichte und mündliche Überlieferungen bieten Einblicke in diese Besiedlungszeit und die frühe Geschichte Islands.

Das erste isländische Parlament, das Althing, wurde um das Jahr 930 n. Chr. im Thingvellir-Nationalpark auf Island gegründet. Thingvellir, auch als Þingvellir bekannt, liegt etwa 45 Kilometer östlich von Reykjavik und ist ein historisch bedeutender Ort für Island.

Das Althing war eines der ersten parlamentarischen Systeme der Welt und diente als Versammlungsort für gesetzgeberische und gerichtliche Angelegenheiten. Jedes Jahr im Sommer trafen sich die Vertreter der lokalen Gemeinden, die sogenannten Thingmen, um Gesetze zu verabschieden, Streitigkeiten zu klären und die Angelegenheiten der Insel zu diskutieren.

Wirtschaft auf Island

Ursprünglich lebte man auf Island vom Fischfang und der Schafszucht. Heute ist der Tourismus eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine des kleinen Staates.  Doch die Haupteinnahmequellen Islands sind vielfältig und umfassen hauptsächlich:

  1. Fischerei: Die Fischerei ist historisch gesehen eine der wichtigsten Einnahmequellen Islands. Das Land hat eine reiche Fischereiindustrie, die für einen beträchtlichen Teil der Exporte verantwortlich ist, insbesondere von Fisch, Meeresfrüchten und verwandten Produkten.
  2. Tourismus: In den letzten Jahren hat der Tourismus eine bedeutende Rolle in der isländischen Wirtschaft gespielt. Die atemberaubende Landschaft, darunter Geysire, Gletscher, Vulkane, Naturparks und heiße Quellen, lockt Besucher aus der ganzen Welt an.
  3. Erneuerbare Energie: Island nutzt seine reichlichen geothermischen und hydroelektrischen Ressourcen zur Energiegewinnung. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Geothermie und Wasserkraft spielt eine wichtige Rolle bei der Stromerzeugung und Wärmeversorgung des Landes.
  4. Schwerindustrie und Fertigung: Neben der Fischerei und dem Tourismus spielt auch die Schwerindustrie, insbesondere die Aluminiumproduktion, eine gewisse Rolle in der isländischen Wirtschaft. Aluminiumherstellung nutzt die verfügbaren natürlichen Ressourcen wie geothermische Energie und Wasserkraft.
  5. Dienstleistungen und Technologie: Der Dienstleistungssektor, einschließlich Finanzdienstleistungen, Informationstechnologie und Kreativwirtschaft, trägt ebenfalls zum Wirtschaftswachstum Islands bei.

Diese Branchen bilden die Hauptstützen der isländischen Wirtschaft und tragen zur Stabilität und Vielfalt des Wirtschaftssektors des Landes bei.

Das isländische Klima

Auf Island spricht man nicht über das Wetter, man durchlebt es. Das Klima ist geprägt von seiner Lage im Nordatlantik und wird durch die Auswirkungen des Golfstroms und des Nordatlantikstroms beeinflusst. Generell ist das Klima maritim und kann sehr wechselhaft sein, wobei sich häufig schnelle Wetterumschwünge ereignen. Dabei kann es zu starken Stürmen mit ergiebigen Niederschlägen kommen, die im Winter als Schnee vom Himmel rieseln. Im Sommer kann es auch durchaus sonnig und über 20 Grad warm sein.

Das Klima variiert  je nach geografischer Lage auf der Insel. Die Küstengebiete sind im Allgemeinen milder und haben mildere Winter als die zentralen Hochlandgebiete, wo das Klima rauer und kälter sein kann.

Geografie Island

Die Geografie Islands ist faszinierend und von einer Vielzahl natürlicher Merkmale geprägt:

  1. Vulkane: Island ist eine der aktivsten vulkanischen Regionen der Welt mit über 30 aktiven Vulkanen. Diese Vulkane prägen die Landschaft und haben im Laufe der Geschichte bedeutende Ausbrüche erlebt, die die Geografie der Insel verändert haben.
  2. Gletscher: Etwa 11% der Landfläche Islands sind von Gletschern bedeckt. Der größte Gletscher Europas außerhalb der Arktis, Vatnajökull, befindet sich auf Island und bedeckt eine beträchtliche Fläche im Südosten der Insel.
  3. Fjorde und Küsten: Islands Küstenlinie ist stark zerklüftet und von zahlreichen Fjorden, Buchten und Klippen geprägt. Die Vielfalt der Küstenlandschaft bietet eine atemberaubende Aussicht.
  4. Geothermische Aktivität: Die geologische Aktivität Islands manifestiert sich in heißen Quellen, Geysiren und Thermalquellen. Die Blue Lagoon ist ein weltberühmtes Beispiel für geothermische Quellen, die von Besuchern aufgrund ihrer heilenden Eigenschaften und ihrer malerischen Schönheit geschätzt werden.
  5. Flüsse und Seen: Islands Landschaft ist reich an Flüssen und Seen. Der längste Fluss des Landes, der Thjórsá, und der größte See, der Thingvallavatn, sind nur zwei Beispiele für die Wasserressourcen der Insel.
  6. Hochland: Das zentrale Hochland von Island ist geprägt von Lavafeldern, schroffen Bergen, Wüsten und aktiven Vulkanen. Diese Region ist oft dünn besiedelt und schwer zugänglich, aber sie bietet einige der beeindruckendsten Landschaften Islands.
  7. Täler und Ebenen: Island hat verschiedene Täler und Ebenen, die eine interessante Vielfalt in der Landschaft bieten. Thingvellir, ein Nationalpark und UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein Tal, das aufgrund seiner geologischen Bedeutung und seiner historischen Rolle als Versammlungsort des historischen Althings besonders bekannt ist.

Die Vielfalt dieser geografischen Merkmale macht Island zu einem einzigartigen und faszinierenden Reiseziel, das Naturliebhaber, Abenteurer und Reisende aus der ganzen Welt anzieht.

Beliebte Reiseziele auf Island

Island ist reich an atemberaubenden Naturschönheiten und kulturellen Attraktionen. Alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen würde Bücher füllen. Doch hier sind einige der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten, die die Insel zu bieten hat aufgelistet:

  1. Gullfoss: Der Gullfoss-Wasserfall, einer der bekanntesten Wasserfälle Islands, liegt im Goldenen Kreis. Das Wasser stürzt in zwei Stufen in eine tiefe Schlucht und bietet ein spektakuläres Naturschauspiel.
  2. Geysire: Der Geysir Strokkur, ebenfalls im Goldenen Kreis gelegen, ist einer der aktivsten Geysire der Welt. Er schleudert regelmäßig kochendes Wasser in die Luft und ist eine faszinierende geothermische Attraktion.
  3. Thingvellir-Nationalpark: Als UNESCO-Weltkulturerbe bekannt, ist Thingvellir ein historisch bedeutsamer Ort, an dem das historische Althing abgehalten wurde. Hier treffen die eurasische und nordamerikanische tektonische Platten aufeinander, was die landschaftliche Schönheit des Tals noch verstärkt.
  4. Blue Lagoon: Diese geothermische Spa-Lagune ist weltweit bekannt für ihre mineralreichen heißen Quellen. Besucher können in den warmen, milchig-blauen Gewässern entspannen und die beruhigenden Eigenschaften des Wassers genießen.
  5. Vatnajökull-Nationalpark: Dieser Park umfasst den größten Gletscher Europas, den Vatnajökull, sowie eine Vielzahl von Landschaften, darunter Gletscherzungen, eisige Seen und spektakuläre Berglandschaften.
  6. Jökulsárlón: Dies ist ein berühmter Gletschersee, der für seine treibenden Eisberge bekannt ist. Die Szenerie ist beeindruckend, und Bootstouren ermöglichen es den Besuchern, die schwimmenden Eisbrocken aus nächster Nähe zu betrachten.
  7. Reykjavik: Islands Hauptstadt bietet eine lebendige Kulturszene, exzellente Restaurants, Museen wie das Nationalmuseum oder das Saga Museum, und eine pulsierende Musik- und Nachtlebensszene.
  8. Snæfellsnes-Halbinsel: Diese Halbinsel im Westen Islands bietet eine Vielzahl von landschaftlichen Schönheiten, darunter den Snæfellsjökull-Nationalpark, Vulkane, Strände und malerische Fischerdörfer.

Neben dem abklappern bekannter Reiseziele, kommen auch viele Reisende um bestimmten Aktivitäten nachzugehen. Hierzu zählen etwa Trekking, Offroadfahren, Gletscherfahrten, Whale-Watching und Vulkanspotten. Viele Reisende kommen auch um Nordlichter zu sehen oder im kristallklaren Wasser zu Tauchen. Die Gewässer der Insel sind auch bei Lachsanglern beliebt. Nicht zuletzt gibt es eine ausgeprägte Badekultur in den heißen Quellen.

Die Island-Reisevideos älteren Datums findet ihr hier.